Nun ist sie da, die große Koalition

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Nun ist sie da, die große Koalition. Wer geglaubt hat, jetzt bleibt alles beim Alten, hat sich getäuscht – zumindest was unseren Heilpraktiker-Beruf angeht. Nachzulesen im Koalitionsvertag auf Seite 100, Zeile 4700 – 4701. Dort steht: „Im Sinne einer verstärkten Patientensicherheit wollen wir das Spektrum der heilpraktischen Behandlung überprüfen.“

Wer die Diskussionen der letzten Jahre – und ich meine nicht die Medienschelte, sondern die politische Ebene – aufmerksam wahrgenommen hat, weiß, was alles hinter diesem Satz steht: Am Ende könnte eine deutliche Einschränkung unserer beruflichen Tätigkeit stehen.

In der Zeile 4689-4690 liest man: „Wir werden die Ausbildung der Gesundheitsfachberufe im Rahmen eines Gesamtkonzeptes neu ordnen und stärken.“ Wer meint, das Heilpraktiker-Gesetz sei davon nicht betroffen, muss sich den deutschen Gesetzes-Kanon dazu genau anschauen. Die von verschiedenen Berufsgruppen, z.B. Physio- und Ergotherapeuten anvisierte erweiterte Heilbefugnis lässt sich ohne Änderungen im HP-Gesetz nicht verwirklichen. Die Diskussionen hierzu gibt es schon seit Jahren! In den folgenden vier Jahren wird es nun ernst.

Positiv zu verzeichnen ist: „Stärken unseres Gesundheitswesens sind die Freiberuflichkeit der Heilberufe, freie Arzt- und Krankenhauswahl, die Therapiefreiheit und gut qualifizierte Gesundheitsberufe.“ (Zeile 4664-4666) Hier können Interessengruppen der Heilpraktiker ansetzen.

Die in Zeile 4521-4527 benannte Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat große Aufgaben vor sich, so dass wir uns eventuell nicht betroffen fühlen könnten. Aber auch hier greift der Wille zur Gestaltung sehr weit: So wird hier als Punkt auch die Kooperation der Gesundheitsberufe aufgezählt, was uns wiederum betrifft.

Wir werden in naher Zukunft daran arbeiten müssen, die schon vorhandenen Vorschläge des Werteverbundes unabhängiger Heilpraktikerschulen (WuHPS e.V.) zu ergänzen und noch breiter zu besprechen. Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass vor allem ein Meinungskonsens zur Mitsprache führt. Daran werden wir im Schulenverbund weiter arbeiten und weiterhin mit Heilpraktiker-Verbänden zusammenarbeiten.

Meine persönliche Meinung aus der Arbeit im WuHPS e.V. der letzten Jahre dazu: Kooperation ist erfreulich und es besteht die Chance, unseren Beruf in eine gute Richtung weiter zu entwickeln. In diesem Sinne...

Herzlich
Georg

PS: Natürlich sind wir ca. 25.000 HeilpraktikerInnen und die geschätzten 200 HP-Schulen nur eine Randerscheinung in der großen Politik. Aber wir stehen auf der Agenda.

Und hier zum Nachlesen...

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